Irreale Objekte
L: Wenn ich mir wünsche, dass du da bist, dann erscheinst du, aber du fehlst mir, weil ich dich nicht anfassen kann.
M: Ich fehle dir nur, weil ich nicht wirklich da bin. Du kannst mich anfassen, aber nicht da, wo du es dir vorstellst. Wo du mich siehst, ist gar kein Raum vorhanden.
L: Da hast du recht. Du bist zwar da, aber Drumherum ist nur ein vages Irgendwas, das zu dir gehört. Immerhin bist du so weniger weit weg als in echt.
M: Ich bin sogar so weit weg, dass du den Abstand zwischen uns unmöglich messen kannst.
L: Und doch so schnell hier, dass nicht eine Sekunde vergeht.
M: Ich komme immer so, wie du dich an mich erinnerst.
L: Mit einem Lachen. So wie du gelacht hast, an vielen verschiedenen Tagen. Das seh ich dann alles auf einmal.
M: Das ist aber schön. Falls ich nicht mehr wiederkommen sollte, friert mein Lachen ein.
L: Nein, ich denke, der Eindruckshaufen deiner Person verändert sich nicht. Auch wenn die Jahrzehnte vergehen, bringst du immer was mit von dem, was ich ursprünglich in dir sah. Deine grundsätzlichen Wesenszüge bleiben an dir kleben und wenn deine Zeit abgelaufen ist, löst du dich ganz einfach auf.
M: Ich kann gar nicht ablaufen, weil ich ohne Zeit bin. Ich kann mich nur auflösen, wenn du mich gehen lässt. Solange du mich vorstellst, hältst du mich gefangen und alles, was du mit mir machst, bleibt folgenlos.