Ruine


Aus der totalen Reizüberflutung einer griechischen Nacht hinaus in die Stadt. Lichter weisen den Weg ins unbekannte Terrain. Ich gehe fast in Zeitlupe dorthin, wo es mich hintreibt. Ich gehe durch die Altstadt bei Nacht in einer Stadt, dessen Teil ich noch nie in der Dunkelheit bewanderte. Es ist unwichtig, wie wann wohin, nur was…
Wenn du mit der Umgebung verwoben bist, bricht in dir die nächste Aufbruchsstimmung los. Wie toll wäre es, zum nächsten Platz zu ziehen, an dem du dich niederlassen kannst, vielleicht im Haus der albernen Möglichkeiten. Was bleibt dir anderes übrig als einen Ort zu verlassen, sobald er sich unveränderlich in dich eingräbt, der nichts ist…
Wenn du dich eines Tages aufrichten könntest, wäre das eine willkommene Abwechslung. Vom langen Liegen sind die Abdruckstellen deiner Haut ins Innere gewandert und haben einige Organe erweicht. Du fühlst dich wie gläsernes Sauerkraut. Deine Rippen hängen schlaff an der Wirbelsäule herunter. Beim Ertasten deiner Nieren fällt dir ein, dass du einen Fetzen unterschriebst, auf…
Du blinzelst durch halb geöffnete Lider in aufsteigende Nebelschwaden hinein. Du liegst wie eine gelähmte Missgeburt, hölzern und unbiegsam, ganz flach auf dem Boden der Ruine. Das Gestrüpp wächst um dich herum. Du begegnest dir, als ob du den Tag verlierst, der ewig grast, denn du hast die Dauer der Bereiche gelöst und schleppst dich…
Deine Glieder zucken. Du öffnest die Augen und erblickst die Restbestände einer abgefackelten Welt. Es muss einige Zeit her sein, als dieser Pfahlbau brannte. Jetzt ist es eine verwilderte Ruine. Aus der Mitte wächst ein Baum heraus, der das Dach gesprengt hat. Dich umgeben einige Karnivoren, Binsengras und in näherer Entfernung eine Pfütze. Du lebst…