Bewegungsabläufe

Sprache ist ein dynamischer Prozess. Wenn die Sprache selbst mein einziges Werkzeug ist, kann ich immer nur das Prozesshafte abbilden. Ich verschriftliche auch Bilder, die ich sprachlich genau greifen kann. Verschiedene Bewegungsabläufe sind verschiedene Bewegungsabläufe. Ich will nichts verknüpfen, sondern das Aufdröseln überall da erfassen, wo es einfällt.

Todesarten

Der Raum steht lichterloh in Flammen. Die Zeit erfriert. Die Gedanken ertrinken. Die Seele verdurstet. Das Gedächtnis verhungert. Die Vorstellung altert. Das Gehirn liefert nur noch eine Hälfte der Wirklichkeit. Die Fülle erstickt die Wahrnehmung. Die Kategorien verengen die Atmung. Die Sprache zwingt dich in ein Korsett. Der Geist erbricht. Das Herz wird gesprengt.

Zeitzerfall

„Der Mensch erlebt sich als zerfallend. Das Erschütternde an der Zeit ist, dass sie auftaucht, jetzt ist und ich in diesem Jetzt schon weiß, dass es gleich nicht mehr da sein wird. Körperlich, sozial, im Hören und im Sehen erleben wir dauernd den Zerfall der Welt. Wir kompensieren diesen Zerfall durch Erinnerung, durch Erwartung, durch…

Trance

Im Durchzug leben. Anagramme schreiben, den Wortschatz aufbrauchen, einmal komplett abdecken. Das macht die Sprache nicht beweglich, nur neue Ausdrücke können das. Der Verfall bietet zahlreiche Zusammenhänge, weil in ihm alle Spuren sind. Nichts überfrachten. Als Abwehr der Komplexität der Reize verfällt man in Trance. Eine Mischung aus Dichtung und Wissenschaft in bunt.

Leerstellen

Die Ausfallerscheinungen des Geistes: sich nicht erinnern können, Lücken spüren, da war doch was. Die Ruine hat sich heraus gebildet. Sie war schon mal da, dann ist sie verschwunden. Sie hat sich wieder durchgesetzt wie die vier Linien, die immer wiederkamen. Ich glaube, ich möchte mich von der Klarheit wegschreiben. Es ist alles da. Glücklich…