Erwartungen
Es wird weit weniger von mir erwartet, als ich zu passieren gedenke.
Es wird weit weniger von mir erwartet, als ich zu passieren gedenke.
Zwei Leute sitzen in einer Bibliothek und sind in ein flüsterndes Gespräch vertieft. Was sie sagen, kann ich nicht verstehen, weil es nicht für mich bestimmt ist. Ignorieren kann ich es kaum, da Flüstern Geheimnisse vermittelt, die ausgesprochen ungehört den Anschein von Wichtigkeit erwecken. Der banalste Inhalt wird interessant, wenn ein Kommunikationskanal die Hörerschaft begrenzt….
Ich kann nichts, was ich sinnlich wahrnehme, ausblenden, meine Aufmerksamkeit ist eine überwache Konzentration. Ich erledige permanent Trennungsarbeit durch Fokussierung bei der gleichzeitigen Wahrnehmung der Reize, die auf mich einströmen.
Meine Heimat ist Deutschland, mein Wohnort wechselhaft, meine Haut wie eine Landkarte mit eingeschriebenen Mustern. Da ist das Universum drauf. Meine Augenfarbe verändert sich mit den Jahreszeiten, meine Stimmung ist tageszeitabhängig, mein Bestreben plötzlich, meine Sehnsüchte von einem Bumerang zerstreut. Mal bin ich schnell begeisterungsfähig, dann wieder uneinsichtig, im wesentlichen menschlich, also sozial. Ich bin…
Wenn ich müde wach bin, schweife ich in meinen Gedanken weniger ab. Ich bin dann fokussierter. Die Zeit vergeht auch langsamer.
I was just a guest everywhere, still got no home yet.
Das plötzliche Bewusstsein eines für immer andauernden Todes schießt als konstant anwesende Information in mein Wissensfeld. Das Wissen darum ist das Einzige, was übrig bleibt, wenn alle Ablenkungen verschwunden sind. Ich sollte mich mit meinen Hinterlassenschaften anstrengen.