Imago

Du bist hier ohne irgendeine Beziehung zur übrigen Welt zu unterhalten. Du kannst dich lediglich an zwei, drei Fetzen erinnern, die du dir gut merken musst, weil sie genauso schnell verschwinden werden, wie sie aufgetaucht sind. Wenn du beginnst, dich zu realisieren, wirst du nichts erfahren, was du nicht sowieso schon weißt. Du bist kein Rätsel, das entziffert werden muss. Du könntest dich quasi beobachten, aber das wird dir keine neuen Erkenntnisse liefern.

Wenn du etwas lernen möchtest, müsstest du dich selbst täuschen können. Du würdest dich ansehen und dich fragen, ob du dir schon mal begegnet bist. Du hast dich gewiss sofort erkannt, aber es will dir niemals einfallen, wo das gewesen ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass du mit dir nicht gleichzeitig da warst. Dass du zum gleichen Zeitpunkt noch woanders warst, in einer Ablenkung, die stärker war.

So lebhaft du jetzt auch erscheinst, es nützt nichts, wenn du vorgibst, zu existieren. Wenn du sein könntest, würdest du mit einem Schlag aufhören, Nichts zu umschließen. Du kannst ganz und gar verstehen, dass du dich von deiner Abwesenheit angezogen fühlst, da sie Anspruch auf das Absolute erhebt. Warum solltest du dich also an einen Platz begeben wollen, wo andere Dinge sind?

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