Mohnpuddingkatze

Unter einer Holztür luken die Schnurrhaare einer Katze hervor. Ihr Motor ist aus, aber bei manchen Exemplaren schlägt trotzdem das Herz. Ob sie den Kampf mit dir überlebte? Du entsinnst dich an den Abdruck einer Erinnerung. Sie war hartnäckig hinter dir her und haute ihre Zähne tief ins Fleisch deiner Glieder. Als sie sich festgebissen hatte, ließ sie sich nur schwer wieder abschütteln. Daraufhin schlugst du sie gegen eine Tür, die einzeln herumstand und von allen Seiten begehbar war. Das morsche Holz gab nach und so glitt sie beim Niederpreschen darunter.

Du kriechst zu der morschen Tür, unter der die Katze lauert. Ganz vorsichtig hebst du mit deinem Krückstock das Holz an. Sie lebt noch, aber sie kommt dir nicht geheuer vor. Sie ist weiß, hat aber kein Fell. Ihr Körper ist übersät von stacheligem Mohn, der in gelbem Eiter tunkt. Sie schaut aus wie ein Mohnpuddingdessert, was du nicht essen möchtest. So wie sie vor sich hin muckert, befürchtest du, dass sie gleich explodiert und dir nach und nach die Haut abfällt.

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